Dag bat – Almosengang der Mönche
Beim dag bat erbitten die Mönche ihre tägliche Essensration. Sie schreiten in würdevoller Haltung, ihren Ordinationsjahren gemäß, hintereinander durch die Straßen, an denen Menschen mit Speisen und z. B. auch Geld warten, um es den Mönchen in ihre Schale zu legen. Die Mönche bedanken sich nicht für das Essen, denn nach der buddhistischen Auffassung, erlangen die Gebenden mit ihrer Gabe die Möglichkeit zum Erwerb von Verdiensten, besonders für ihr Karma. Der dag bat findet in der Regel in den frühen Morgenstunden, etwa um 6 Uhr statt.
Am Abend des ersten Neujahrsfeiertags herrschte hier in der Küche des Guesthouses hektisches Treiben und in einem großen Topf wurde eine Teig mit Fleisch und vielen Kräutern vorbereitet, in Bananenblätter verpackt und über Dampf gegart. Es war die Speise für die Mönche, die am nächsten Morgen dargeboten werde sollte.
Ber lud mich ein, am nächsten Tag früh dabei zu sein.
Da die Mönche hier in der Stadt viele Gaben, auch Süßigkeiten und Geld bekommen, geben sie vieles gleich an arme Kinder weiter, die sich stets im Umkreis der Mönche mit Körben und Taschen bewegen.
Ich war, muss ich gestehen, erst etwas irritiert, aber dann habe ich es als eine Ehre angenommen, mit dabei sein zu dürfen.
Anschließend an das dat bag hier direkt in der Nähe des Guesthouses, ging ich mit Monika zum Vat Monorom, das zu den ältesten Klöstern Luang Prabangs gehört. Schon im 14. Jh. sollen hier Gelehrte der Lehren Buddhas gelebt haben. Heute zählt das Kloster mit ca 16 Mönchen und bis zu 80 Novizen zu den größten Klöstern der Stadt.
Hier im Vat Monorom hatten sich schon viele Menschen versammelt und erwarteten das dat bag. Der Abt des Vat saß vor der Pforte der Klosterhalle und nahm würdevoll Gaben für den Tempel in Empfang.
Hier nun einige Impressionen aus dem Kloster.
Auch hier warteten schon Kinder auf den Almosengang der Mönche.
Über allem ging strahlend die Sonne auf.
Eine wichtige Zeremonie ist die Reinigung der Buddhafiguren in den Klöstern. Dazu werden vor der Klosterhalle besondere Konstruktionen aufgestellt. Zum einen werden alle wichtigen Buddhastatuen klein nachgebildet aufgestellt und es gibt eine „Wasserleitung“ durch die die Menschen Wasser, das mir Blüten und anderen Essenzen gemischt ist, gießen, dass dann über die Statuen fließt.
Dieser Reinigungsvorgang findet in allen Tempeln statt und manchmal bilden sich große Schlangen von Familien davor, die diese Zeremonie gestalten wollen.
Im Kloster trafen wir auch eine buddhistische Nonne, die weiß gekleidet sind.
Vor den Toren des Klosters teilten Mädchen ihre Gaben auf, die sie von den Mönchen empfangen haben. Ich denke für diese Kinder, die ärmeren Familien angehören, sind diese Festtag natürlich auch eine Freude.
Der weitere Tag war wiederum recht nass und am frühen Nachmittag besuchte ich mit Birgit die Prozession oder den Umzug, der durch die Altstadt verlief.