Moped, Roller oder Motorbike, das universale Fortbewegungsmittel der Laoten

Auf Laos Straßen brauchst du ein wenig Mut, Geduld und Durchsetzungsvermögen!

P1020682Noch vor wenigen Jahren fuhren fast alle Fahrrad, so wurde mir berichtet. Heute haben die meisten Familien in Luang Prabang ein oder zwei oder drei Mopeds oder  Roller oder  Motorbikes.  Damit ist oft die ganze Familie unterwegs und alle Wege und Besorgungen werden damit erledigt. Ich habe ja schon von den organisierten Schulparkplätzen berichtet. Was mir dazu noch aufgefallen war, die Laoten machen jeden, auch noch so kurzen Weg mit dem Motorbike. Der Aufstieg oder das Zeichen von Wohlstand und Reichtum, ist dann das Auto, das sich aber noch nicht so viele leisten können. Da sieht man dann nicht die Kleinwagen, wie vermutet, nein es müssen meist gleich die großen Vans, Pickups oder zumindest Mittelklasse Limosinen sein.

Am Rande der Elefantenparade habe ich einige Aufnahmen gemacht, die die Laoten und ihre Motorbikes zeigen.

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Es gibt Helmpflicht, verordnet von der Regierung, an die sich nur ganz wenige halten. Manchmal sieht man sogar nicht nur den oder die Fahrerin, sondern auch das Kleinkind mit Helm. Auch Luka besitzt einen Helm, den er doch immer mal wieder auch trägt, wenn er mit mir oder Papa zusammen fährt.

 

Ich trage meinen Helm, obwohl ich von seiner Qualität nicht ganz überzeugt bin. Gestern las ich, dass viele Laoten den Helm in ihrem Gepäckkorb mitführen, damit sie ihn bei einer Polizeikontrolle schnell aufziehen können. Angeblich kostet es 20 000 Kip, wenn die Polizei einem anhält. ich habe erst einmal eine Polizeikontrolle erlebt und dabei festgestellt, dass viele kurz vorher umdrehen und einen anderen Weg nehmen. Andere dagegen stören sich nicht an der Polizei und geben Gas und fahren weiter. Dann passiert aber auch nicht viel, nein besser gar nichts!

In meiner Zeit hier in Luang Prabang habe erstaunlich wenige Unfälle gesehen. Es kommt schon hin und wieder mal vor, dass zwei Mopedfahrer zusammenstoßen, aber, da sie zum Glück nicht sehr schnell unterwegs sind, passiert nicht allzu viel.

Anders ist es wohl außerhalb von der Stadt, wo zum einen wesentlich schneller gefahren wird, zum anderen die Straßenverhältnisse teilweise katastrophal sind. Große Löcher tun sich oft unvermittelt in der Straße auf und gerade in der Dunkelheit stelle ich mir das schwierig vor. Hinzu kommt, dass die Laoten oft auch nach erheblichem Alkoholgenuss noch Motorbike fahren und  wie man immer wieder hört, es dann zu schlimmen und auch oft tödlichen Unfällen kommt. Aber auch in der Stadt musste ich neulich mit ansehen, was passiert, wenn eine Mutter mit Baby auf dem Arm plötzlich bremsen muss. Das Baby purzelte auf sie Straße. die Mutter raffte es schnell auf und fuhr weiter!

Noch zu erwähnen sei der Fahrstil bzw. das Verhalten an Kreuzungen und Abbiegungen. Jeder sucht sich irgendwie einen Weg, egal wie und wo, eben vorbei am anderen. Da kommt es dann schon öfter vor, dass man um die Ecke biegt und auf der gleichen Spur kommt halt gerade schon einer oder eine. An einer Kreuzung wartet man nur kurz und schiebt sich dann in den Verkehr hinein! Autos machen oft die Warnblinkanlage an, wenn sie gerade über die Kreuzung weiter fahren, aber sicher ist man dabei nie. Am Anfang war ich sehr verhalten, dann merkte ich, das hilft  nicht weiter, so erkämpfe ich mir nun meinen Platz und meine Vorfahrt, immer in der (Un)Gewissheit, ob und wenn ja der andere auch Platz macht.

Auch die Autofahrer sind eine große Unbekannte, denn ich habe bei vielen nicht das Gefühl, dass sie das wirklich beherrschen. Aber da sie meist große Kisten, Vans oder Minibusse fahren ist dennoch Respekt angesagt, aber den haben sie auch oft vor der Mopedmenge.

 

 

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