Wie verabredet traf ich am 22. Mai meine Schwester Agnes in Moskau.
Die Begrüßung war freudig und wir haben sie mit einem Wodka gekrönt. Ich noch müde von meiner langen Zugfahrt und Agnes ganz glücklich darüber, dass sie es vom Flughafen mit Zug und Metro zum Hotel geschafft hat ohne Russischkenntnisse. In den nächsten Tagen erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten wie Kreml, Basilius-Kathedrale, Roter Platz, Kaufhaus Gum und viele Straßen, Plätze und Kirchen.
Basilius Kathedrale
Kreml Mauer
Roter Platz mit Historischem Museum und Kazaner Kathedrale
Ein Flügel des Kaufhaus Gum
Moskau ist eine Reise wert und jetzt kurz vor der Fußball-WM war vieles super auch auf englisch beschriftet und markiert. Das Metrofahren ist, wenn man es einmal verstanden hat, leicht und komfortabel.
An einem Nachmittag haben wir eine Metrorundfahrt gemacht und uns die wunderschön gestalteten Metrostationshallen angeschaut. Das hatte sich ja Tashkent von Moskau abgeschaut und es ist hier wie dort beeindruckend.
Ich fragte mich, ob die vielen Menschen, angeblich täglich 9 Millionen, die täglich Metro fahren, das noch wahrnehmen. Schon die langen, schnellen Rolltreppen machen einem klar, wie weit es unter die Erde geht. Jede Linie hat ihre eigene Röhre in der die Bahnen manchmal im Drei- oder Fünfminutentakt fahren.
Die Kirchen in Moskau sind prachtvoll, innen wie außen.
Christus Erlöser Kathedrale
Einen Vormittag hatten wir uns schon morgens um Karten für den Kreml angestellt und doch waren die Karten für die Rüstkammer mit den wertvollen Schätzen schon ausverkauft.
Und das Bolschoj-Theater (leider nur von außen) durfte nicht fehlen.
Einen Tag erkundeten wir Straßen, Gassen und die alte Schokoladenfabrik, die etwas abseits der üblichen Touristenrouten liegen.
Schon am ersten Tag in Moskau hatten wir und Fahrkarten für den Expresszug nach St. Petersburg am 26. Mai gebucht. Mit der Metro ging es zum Leningrader Bahnhof ( Moskau hat fünf oder sechs Bahnhöfe) und dort um 14:10 Uhr in den Expresszug, der uns die 624 km in 3 Std und 40 Min bis St Petersburg brachte.
Wir hatten uns ein Hotel direkt in der Nevsky Prospekt, der Haupt- und Prachtstraße von Petersburg gebucht. Agnes sagte noch, das sei nur 13 Minuten vom Bahnhof entfernt. Naja, wir wussten nur nicht in welche Richtung wir gehen sollten, klar Hausnummer 170, aber wie auch schon meine Erfahrung in anderen Städten war, sind oft keine Hausnummern zu finden. Also was war, wir liefen erst einmal 500 m in die falsche Richtung, dann zurück und von Hausnummer 110 bis 170 das sind in Großstädten mit großen Häusern mal locker 11/2 – 2 km. Es war heiß und Agnes Reisetasche wollte einfach nicht richtig rollen, d.h. die Rollen stellten sich immer wieder „quer“, nein machten die Grätsche, was den Weg erheblich erschwerte.
Im Hotel angekommen stellten wir fest, dass das Restaurant direkt nebenan „Bierkönig“ hieß und was ist richtig erfrischend nach so einer Reise, ja ein kühles Bier!
St Petersburg feierte an dem Wochenende seinen 315ten Geburtstag. Am Sonntag war die Innenstadt, die große Nevsky Straße für den Autoverkehr gesperrt, was viele Fahrradfahrer nutzen. Am frühen Nachmittag war dann eine Parade der vielen Musikkorps von St. Petersburg, die fast immer nur aus Trommlern bestehen, angesagt.
Am Abend war ein Feuerwerk am großen Kanal angekündigt und wir mitten dabei unter den 5 Millionen St. Petersburgern. Um 23 Uhr, es war noch immer nicht ganz dunkel (das sind die hellen Nächte weit im Norden), startete das große Feuerwerk und fasst hätte ich es verpasst, denn vor uns reckten Tausende ihr Handy in die Höhe. Ich glaube, sie haben das Feuerwerk aufgenommen, um es dann anschließend auf ihrem Handy zu betrachten.
Wir hatten Spaß und nutzen die Zeit für ein Schwesternselfie.
St. Petersburg besticht durch seine Nähe zum Meer, seine vielen Kanäle die die Stadt durchziehen und zu Flussfahrten einladen, durch seine Zarenpaläste und Kathedralen. Es ist eine quirlige Stadt und von den 5 Millionen Einwohnern sind sicher immer die Hälfte oder mehr in der Stadt mit Auto, Motorrad und vor allem zu Fuß unterwegs. Zum Glück gibt es auch hier eine Metro (50 Cent oder 45 Rubel die Fahrt, egal wo hin und egal wie lange, du musst nur unter der Erde bleiben) und wir konnten so manche Entfernung „verkürzen“.
Einen Vormittag widmeten wir der Eremitage, dem Winterpalast mit dem bekanntesten Museum Russlands, es heißt auch das größte und bedeutendste Kunstmuseum der Welt. Auch hier muss man rechtzeitig für die Karten anstehen (selbst die Automaten machen erst um 9:30 Uhr auf) und spätestens wenn so gegen 11 Uhr die ganzen Reisegruppen ins Museum strömen wird es fast unerträglich voll. Ich habe mir die Fotolizenz für die Innenräume erspart und anschließend ein Buch gekauft, dass die schönsten Räume und wichtigsten Kunstwerke enthält.
Ja und dann am 30.5. nein am Abend vorher am 29.5. war unsere gemeinsame Woche in Russland zu Ende und wir verabschiedeten uns wie wir es begonnen hatten mit einem echt russischen Wodka und viel Spaß beim Selfie.
Agnes nahm den gebuchten Flieger und ich trag die letzte Reise auf den Landweg in Richtung Deutschland an.