Am Mittwoch morgen war es soweit. 6:00 Uhr stand das Tuktuk vor dem Guesthouse und der Fahrer, der mich schon 2013 oft zum Airport oder sonst wo hin gefahren hat, fuhr mich zur Busstation, wo um 6:30 das Boarding für den Bus nach Kunming angesagt war. Auf dem Weg durfte ich dreimal an unterschiedlichen Stellen die Mönche bei ihrem Almosengang erleben. Es hat mich auf besondere Weise berührt.
Der Bus startete pünktlich um 7 Uhr. Ich hatte den Platz 9, der sich für mich während der Fahrt als sehr günstig erweisen sollte. Es war der Liegeplatz rechts an zweiter Stelle. Wer noch nie in einem Sleeperbus in Laos gefahren ist, kann das nicht nachvollziehen. Ich erkläre es. Es gibt rechte Seite ca 20 Plätze, in Doppelreihe übereinander. Dann gibt es die gleiche Anzahl in der Mitte und linke Busseite. Wenn man die Straßen in Laos kennt und ich habe jetzt nochmals neu die Straßen durch die Berge im Norden kennengelernt, der weiß, dass oben die meisten Schwankungen sind und in der Mitte hast du praktisch den ganzen Tag kaum Aussicht. Also, was war mein Glück, ich konnte im Sitzen nach vorne etwas rausschauen und im Liegen die vorrüberziehende Welt gut beobachten. 28 Stunden im Liegen, mit nur kurzen Pausen zum Pinkeln oder zweimal eine halbe Stunde an einer Busstation ist schon eine Herausforderung.
Mein Liegeplatz für eineinhalb Tage im Bus
Was er wohl am Straßenrand macht?
Solche Laster mussten zu Hunderten überholt werden.
Mein Lieblingsverkehrsschild auf der Reise. Ich weiß nicht wer, vielleicht Deutschland Laos diese Schilder verkauft oder geschenkt hat. Sie stehe überall und dauernd, doch ich habe an keiner Stelle das Gefühl gewonnen, dass sie einer lesen noch beachten will. Wer die Fahrweise der Bus- und Lkwfahrer erlebt hat, weiß, dass es offensichtlich nur sie auf der Straße gibt.
Da geht es ganz schön berab.
Abgeholzte Berge
Ich habe mir zwischendurch in mein Reisetagebuch geschrieben: es ist nichts für Weicheier und Rückenkranke. Im Nachhinein oder schon während der Fahrt habe ich für mich festgestellt, wie gut es ist so zu reisen und nicht mit einem Hüpfer, sprich Flug, die verschiedenen Kulturen zu durchreisen. Ich habe den Unterschied von Laos und China hautnah uns spürbar erlebt. Es hat mich sehr bewegt und ich will auch beschreiben was es ausmachte. Ich kenne nun Laos schon durch meinen Aufenthalt von einem Jahr. Ich habe damals schon den chinesischen Einfluss oder die Einkäufe der Chinesen erlebt und war immer entsetzt, wie Laos zulässt, dass es buchstäblich aufgekauft wird. Das hat sich bei meinem diesjährigen Aufenthalt weiter bestätigt. Alle größeren Autohäuser oder Geschäfte haben chinesische Schriftzeichen on the top.
Bei meiner Busfahrt wurde deutlich, je mehr ich in den Norden oder näher zu China kam, dass überall laotische und chinesische Schrift gleichzeitig zu sehen sind..
Es gab größere Fabriken, die offensichtlich neu gebaut waren und eindeutig, durch die große Beschriftung entlang der Fassaden, erkenntlich, chinesische Fabriken waren. Oder die neue Eisenbahntrasse, die von den Chinesen praktisch in die Landschaft gehackt wird und unaufhaltsam fortschreitet.
Hier wird die neue chinesische Schnellbahn quer durch Laos gebaut
Das besondere Erlebnis war dann die eigentliche Grenze. Rotstaubige Straße, Lastwagen an Lastwagen, soweit das Auge reicht und der Busfahrer, der sich durchdrückt, denn er will ja seinen Reiseplan einhalten.
Das versteht nur, wer da schon mal gefahren ist. Der Bus überholt Laster hinter Laster vor der chinesischen Grenze.
Jetzt musste es mal schnell gehen mit dem Beitrag, ich werde abgeholt zum Bahnhof in Kunming und wer weiß wann ich wieder so gutes Internet bekomme.
Hallo, mit großem Interesse lese ich die Reisseberichte, danke.
Liebe Grüße Heike Propst
Liebe Gila , jetzt komme ich endlich dazu dich etwas auf deiner Reise zu begleiten .
Hört sich alles sehr spannend an und ich bin gespannt wie es weiter geht. Gute Reise liebe Schwester.
Diese Parks kenne ich von meiner Chinareise. Sie singen, tanzen, spielen ihre verschiedenen Brettspiele und animierten mich freundlich zum Mitmachen.
Wie gerne wäre ich jetzt auch da. Seufz Fernweh
Liebe Grüße Heike