Laos Inselwelt liegt ganz im Süden des Landes und mitten im Mekong. Mehr als 70 000 Menschen und nur noch ganz wenige Irrawaddy-Delphiene leben in dieser Wasserwelt. Eine Reise hierher ist wie ein Eintauchen in eine andere Welt.
Mit dem Flieger ging es für uns aus der Tempelwelt von Angkor Wat in den Süden Laos nach Pakse. Pakse ist keine Schönheit, eine Provinzhauptstadt, die über den Handel mit Thailand an Bedeutung und Einfluss gewonnen hat. Wir finden ein passendes, günstiges Hotel, das Phi Dao Hotel und beschließen am nächsten Tag weiter in den Süden auf die Insel Don Khong zu reisen.
Am Abend lockt uns die „authentische Küche am Wasser“, wie wir im Reiseführer gelesen haben. Essensstände entlang dem Mekongufer versprechen laotische Küche und wenig touristischen Trubel. Der bleibt, als wir endlich das Mekongufer gefunden haben, gänzlich aus und wir sind die einzigen Falang, die sich hierher verirrt haben. Hier spricht man kein Englisch und auch die Speisekarte ist rein laotisch. Für uns kein Problem, wir sind abenteuerlustig und mutig. Bearlao und drei Gläser kann ich fließend bestellen und auf der Speisekarte deuten wir einfach auf etwas und lassen uns überraschen. In dem Lokal, das wir ausgewählt hatten saßen viele junge Laoten und es ging fröhlich zu. Wie sich herausstellte, waren wir in einem Lokal gelandet, das nur Sin Jum (sin heißt Fleisch, jum bedeutet tunken) serviert. In einem Tongefäß und Tontopf kommt Feuer (glühende Kohle) und eine heiße Suppe auf den Tisch.
Dazu gibt es viel „Grünzeug“ und Fleisch und Tintenfisch in dünnen Scheiben, der, wie auch das Fleisch, mit Stäbchen in die heiße Suppe zum garen gehalten wird. Es schmeckte sehr lecker und wir waren uns einig, genau das Richtige getroffen zu haben.
Am nächsten Morgen holt uns ein typisch ‚pakseischès‘ Tuktuk vom Hotel ab, um uns zu der ca 600m entfernten Busstation zu bringen.
Von hier aus geht es dann in ca. 3 Stunden weiter in den Süden bis zur Fähre nach Don Khong, die größte der 4000 Mekonginseln.
Am anderen Ufer, auf Don Khong in Muang Khong angekommen, begaben wir uns zu unserem Guesthous, Pon’s River Guesthouse, das direkt am Ufer lag.
…..und gegenüber erstrahlt der goldene Buddha.
Muang Khong ist der am dichteste besiedelte Ort, der mit 18km Länge und 8km Breite größten Mekonginsel. Der Ort hat „ein gemächliches Tempo“ und strahlt Freundlichkeit und Ruhe aus.Die einzige Sehenswürdigkeit ist das Vat Chom Thong, nicht weit von unserer Unterkunft.
Pepe und ich machen uns noch am gleichen Spätnachmittag mit einem Motorbike auf den Weg, die Insel zu erkunden. Unser besonderes Erlebnis dabei war, dass zum einen die zwar asphaltierten Straßen mit großen durchsetz war, was unsere Reisegeschwindigkeit erheblich minderte. Pepe erwies sich im Umfahren der Löcher als großer Meister. Ich glaube wir haben kein einziges wirklich heftig getroffen. Zum anderen waren wir erst recht spät, gegen 17 Uhr, aufgebrochen, so dass uns dann auf dem Rückweg die Dunkelheit zu schaffen machte. Die Beleuchtung des Motorbikes glich einer Kerze und wir standen oft richtig im Dunkeln. Jedem vorbeifahrenden Motorbike heftete Pepe sich unmittelbar an das Rücklicht, leider waren sie dann entweder zu schnell oder bogen nach kurzer Strecke von der Straße ab. Wir haben es dennoch gut gemeistert und sind trotz anfänglicher Bedenken, wohlbehalten und sicher wieder am Guesthouse angekommen.
Für den nächsten Tag entschieden wir uns für eine Bootstour zu den Inseln Don Khon und Don Det. Abfahrt 8:30 Uhr mit einem Guide und einem Backpackerpärchen, das nach Don Kon wollte. Die Bootsfahrt dauerte eineinhalb Stunden und wir sahen viele kleine Flussinseln. die teilweise durch das höhere Wasser schon überschwemmt waren. Am Flussufer tauchten Dörfer, Fischerboote, spielende Kinder, Bewohner die sich wuschen und auch immer mal wieder ein Wasserbüffel auf. In Don Det angekommen stiegen wir auf Fahrräder um, um quer über die Insel zu der Anlagestelle für die Boote zum kambodschanischen Ufer zu radeln. Von hier aus sollte es beobachten wollten. Aus dem Wollen wurde nach anfänglichem Warten ein wunderbares Naturschauspiel. Die Delphine, vielleicht drei oder vier tauchten immer wieder auf, vollführten wahre Luftsprünge und verschwanden wieder im Wasser, um dann an ganz anderer Stelle sich wieder zu zeigen. Wir waren sehr beglückt diese seltenen Tiere hier beobachten zu dürfen. Zurück auf Don Det fuhren wir mit unseren Fahrrädern zu dem sehr imposanten Somphanit-Waserfall. Hier donnert der Mekong über Felsen und enger werdende Verläufe ca. 10 m tief, um sich dann wieder in großer Breite , hin zur kambodschanischen Grenze. zu ergießen.
In Don Det hat auch die französische Kolonialzeit ihr Spuren hinterlassen. eine Eisenbahnbrücke und eine alte Dampflok zeugen davon, dass die Franzosen einst hier versucht haben Eisenbahnverbindungern zu schaffen, was dann aber in den Kriegen zum Erliegen kam.
Nach dem Lunch in einem Restaurant nahe der Brücke fuhren wir zurück ins Dorf und gönnten uns, bevor es wieder mit dem Boot zurück gehen sollte, einen guten Laocafè.
Der Rückweg war geprägt von schwarzen Wolken rechts und links von uns, aus denen auch grelle Blitze zuckten. Wir waren alle etwas in Sorge, denn keiner wollte ein Gewitter auf dem Mekong erleben. die schwarzen Wolken zogen bedrohlich um uns herum, aber keine öffnete ihre Schleusen über uns, so dass wir trocken und wohlbehalten auf Don Kongh wieder ankamen.