Juni 2018 – Neun Tage auf dem GTA bis zum Mittelmeer – Tag 1

Der Start der diesjährigen Tour auf dem GTA war für uns, ich wandere mit zwei Freundinnen, Limone Piemonte.  Ein kleiner Skiort in den italienischen Seealpen in der Provinz Cuneo. Im schönen Hotel L’Artisin waren wir in einem Dreibettzimmer eingemietet und dort konnten wir in der Tiefgarage auch mein Auto während unserer Wanderung sicher stehen lassen. Limone hat einen kleinen verträumten alten Dorfkern, der sicher im Winter, wenn man die vielen jetzt verschlossenen Hotels und Appartementhäuser sieh, zum Après-Ski gut bevölkert ist. Wir haben einen Aperol-Spritz in der Sonne genossen und am Abend uns beim „Bärenwirt“ einige netten italienischen Köstlichkeiten gegönnt.

Blick vom Balkon

Der erste Tag, Freitag 22-06-18, begann nach einem frühen Frühstück (Start 8 Uhr) direkt vom Hotel aus in ein langes Tal und einen langen Aufstieg, bis wir am Pass Col della Boaria (2102 m) auf den GTA trafen.

Die erste Hürde war ein Bachlauf ohne Brücke und mit Steinen, die weit auseinander lagen. Martina überquerte den Bach mit einem beherzten Sprung. Silke und ich bekamen „nasse Füße“.

Auf dem Weg waren auch schon die ersten Hänge mit den roten Alpenrosen zu sehen. Martina hatte die Tour extra Ende Juni geplant, damit wir die volle Pracht der Alpenrosen zu sehen bekommen. Es war genau richtig und wir sollten an vielen Hängen noch unsere Freude haben.

     

Vom Col della Boaria ging es dann ein Stück Weg, oberhalb der Militärstraße immer mit schmalem Pfad am Hang entlang. Dieses Stück waren wir im Jahr zuvor schon einmal bis zum Colla Pian (2219m) gewandert. Beeindruckt hat aber auch dieses Jahr wieder die Karstlandschaft mit Blick in das Argentera-Massiv.

 

Dieses Jahr, weil ja um einiges früher, zeigten sich im Nordhang noch einige Schneefelder. Das erste Schneefeld war gleich auch das schwierigste, weil wir über das Schneefeld und dann ein wenig die Felsen hochklettern mussten. Der Schnee war zum Glück weich und damit auch trittfest und nicht so rutschig. Ein zweites und drittes Schneefeld überquerten wir dann schon wesentlich sicherer,  nur wo der Weg danach weiter ging, stellten wir erst fest nachdem wir einen Hügel nochmals umrundet hatten und von oben schauen konnten wo der Pfad ein Stück weiter unten dann doch weiter ging.

Durch eine Senke, also ein ganzes Stück bergab, gelangten wir zum Passo del Duca (1989 m). Der Passo des Duca war für mich wieder ein spektakulärer Pass. Durch eine Felsenpforte war der Blick weit ins Land, bis in die Poebene, möglich.

       

Von da an ging es erst fast parallel zum Hang und dann aber über geröllige Felsen bis auf 1681 m hinab. Im Tal zeigte sich der Pfad, den wir auch schon im letzten Jahr beim Abstieg von der Garellihütte genommen hatten, der uns jetzt bergauf

  

bis zum Laghetto del Marguareis (1928 m) und dann weiter zum Refugio Garelli, unserem heutigen Etappenziel führt.

Das letzte Stück bis zum Laghetto war für mich an diesem Tag harte Arbeit. Ich war müde und erschöpft und dachte zum ersten Mal, ob ich dieses Mal meine Grenze erreicht habe. Drei Monate Seidenstraßenreise mit wenig sportlicher Betätigung hinterließen ihre Spuren. Nun muss ich dazu sagen, dass der erste Wandertag mit neun Stunden und viel Steigung und viel bergab auch ein harter Einstieg war. Das gewohnte Bier und Lemon Soda ließen mich zwar wieder lächeln aber die Erschöpfung war mit deutlich anzumerken.

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