Von Kasachstan nach Usbekistan

Die Story von  meinem Weg auf der Seidenstraße war zuletzt bei Taraz in Kasachstan angelangt. Hier verbrachten wir, Birgit und ich, drei Tage. Es gibt dort nichts wirklich sehenswertes zu bestaunen, es gibt eben das Leben in einer Kleinstadt Kasachstans und für uns Entspannung zwischen Reisetagen. Es war mir schon bei der Planung klar, dass die Reise von Almaty nach Tashkent nicht spektakulär sein würde. Wir wollten den Süden des sehr großen Landes nicht in einem Rutsch  und tagelanger Zugfahrt, sondern langsam und stückweise bewältigen. Die Stationen sollten Taraz  und Schymkent, von wo es nicht mehr weit zur usbekischen Grenze ist, sein.

Also Taraz: angekommen mit dem Zug, per Taxi zum vorab gebuchten Hotel. Hier die Enttäuschung, es lag sehr weit außerhalb und war eher ein Hotel für Handlungsreisende oder Arbeiter. Es war sauber aber es gab z. B. keinen Frühstücksraum. Das Frühstück, was uns bei der frühen morgendlichen Ankunft angeboten wurde, wurde auf dem Zimmer serviert. Es gab dort aber weder Tisch noch Stuhl. Okay nach der Nachtzugfahrt ist Frau müde und nicht so tolerant. Zwei Männer nahmen uns mit dem Auto mit in die Stadt und gleich, so unser Wunsch,  zu einem Ort wo es guten Kaffee geben sollte. Dem war auch so, (italienische Kaffeemaschine wichtiges Erkennungsmerkmal) was die Laune doch deutlich hob. Okay ich verkürze jetzt einmal. Wir schauten uns im Städtchen um (war nicht viel los..) und suchten uns ein anderes Hotel im Zentrum  (eine Frau hat uns praktisch geworben, die uns am Eingang auf deutsch fragte,  ob wir die deutsche Reisegruppe seien, die sie erwartete).  Was haben wir weiter erlebt: erster richtig heißer Tag auf unserer Reise, ein Marathon am Ort, Zieleinlauf und Tanzvorführungen aber keine Zuschauer an der Strecke nur ein paar wenige laufinteressierte Freunde bei Start und Ziel, mit dem Taxi zu einem Mausoleum auf einem Hügel mit weitem Blick über die Stadt, neuer Turm und Park, in dem sich an diesem Tag die Hochzeitspaare zum Fototermin tummelten, dann doch noch ein weiteres Lokal mit akzeptablem Kaffee, lokales Essenangebot mit viel Fleisch im „Biergarten“.

Am 30. Mai fuhren wir vier Stunden mit dem Zug nach Schymkent. Laut unserem Ticket hatten wir in einem Vierbettabteil, es gibt bei diesen Zügen nur Abteile mit Betten, die Plätze links unten und oben. Als wir zum Abteil kamen schliefen unsere beiden anderen Mitreisenden tief und fest. Wir stellten unsere Koffer ab und machten uns auf einen langen Weg in den Restaurantwagen, ganz vorne am Zug. Bei einer Kanne grünem Tee und zwei Gebäckstückchen verbrachten wir dort lesend drei Stunden, was angenehmer war als im Abteil zu hocken. In Schymkemt, Taxi Verhandlungen am Bahnhof und Fährt zum Hotel. Dann wie immer neu orientieren, was ist drumherum und wo finden wir ein Kaffee und ein Lokal für das Abendessen. Beides ist uns gelungen und das Hotel hatte sogar einen schönen Garten (Seltenheit auf unserer Reise!), in dem ein gekühltes Bier serviert wurde. Schymkent, eine Millionenindustriestadt,  für eine Nacht und am nächsten Morgen mit einem Taxifahrer für 6000 Tenge ca. 300 km zur usbekischen Grenze.

 

 

 

 

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