Für Jetlag blieb nicht viel Zeit. Bei Monica war volles Hause und ich wollte auf Erkundungstour gehen und vor allem meine Freundin Irene treffen, die nur noch wenige Tage hier ist. Also nach ausgiebigem Frühstück auf der herrlichen Terrasse machte ich mich mit dem Fahrrad (gut für meine sportliche Betätigung!!) auf in die Stadt.
Den Weg kannte ich, am Mekong entlang auf der dirtyroad. Hier wird gerade gebaut und die Straße wird demnächst asphaltiert. Ich war diese Straße schon oft gefahren, denn sie führt bei den Papierherstellern, der Seidenweberei, dem deutschen Metzger und der ehemaligen Preshool vorbei.
Mit den Mopeds und Rollern fuhr ich über die schmale Brücke und dann ins Städtchen zum Guesthouse, wo Irene immer unter kommt, wenn sie in Laos ist.
Irene betreibt seit vielen Jahren ihr eigenes Laoshilfsprojekt Freunde Laos e.V., nur wenige Mitglieder aber hochwirksam. Übers Jahr sammelt Irene Geld durch Vorträge und Basare und mit Mitgliedern, die Patenschaften übernommen haben. Immer im Januar und/oder Februar fährt sie für mehrere Wochen nach Luang Prabang und vergibt ihr Geld an Schulprojekte und sie trifft die Patenkinder oder junge Erwachsene.
Hier hat sie einen Jungen ins Kloster vermittelt, weil er hier gut versorgt wird und vor allem eine gute Schulbildung erhält. Mönche im laotischen Kloster können auch wieder in weltliche Leben wechseln, was viele jungen Männer auch machen nach erfolgreicher Schulbildung.
Es ist für mich herzerwärmend, wenn Irene von ihren Projekten und Besuchen in den oft abgelegenen Dörfern berichtet. Ich habe mich sehr gefreut sie hier wieder zu treffen. Nach einem Plauderstündchen bei Laokaffee fuhr ich wieder mit dem Rad, 25 Minuten, zurück, denn ich wollte vor der Dunkelheit, Straßenbeleuchtung gibt es auf der Straße am Mekong nicht, die hier pünktlich um 18:15 einsetzt zurück sein.
Am nächste Tag war Wellness und Begleitung von Monica angesagt. Mit ihrem roten chinesischen Autochen fuhren wir in die Stadt. Monica stellt Marmelade, Tamasat, aus vielen leckern Früchten her. Just dazu hatte ich ihr ja auch Gelierfix aus Deutschland in größerer Menge mitgebracht. Ich durfte sie bei der Auslieferung zu einem Hotel mit deutschem Manager begleiten. Anschließend gingen wir ins Hibiskus zu einer, von mir so geliebten, Fußmassagen. Und dann, das werdet ihr in Deutschland kaum verstehen, fuhren wir zu Mimi, Monicas Favorit und ließen uns für 15 000 KIP, 1,50 €, die Haare waschen, was eine 20minütigen Kopfmassage darstellt :)). Gewöhnungsbedürftig ist nur das kalte Wasser, aber bei der hhohen Außentemperatur und nach dem ersten erschrecken (von mir) ist es (fast) erfrischend.
Der nächste Tag ist der 8.März, International women day, in Laos ein Feiertag. Monica hatte mir schon angekündigt, dass sie zu einem Lunch mit Falang Frauen (Ausländerinnen in LP) eingeladen sei und sie hatte mich mit angemeldet. Treffpunkt war um 12 Uhr im Okpok, ein schönes Restaurant am Mekong und eine bekannte Seidenweberei. Hier trafen sich 14 Frauen aus unterschiedlichen Ländern, die in LP leben und arbeiten. Auf einem Plakat sollte jede Frau aufschreiben, was sie in diesem Jahr für women empowerment tun wollen. Education stand ganz vorne dran. Ich habe aufgeschrieben, dass ich an einem Business arbeiten will bei dem laotische Frauen Geld verdienen können und deutsche Frauen auch. Meine Idee ist hier von den Frauen produzierte Stoffe einzukaufen und in Deutschland daraus z.B. Röcke oder Kleider herzustellen und zu verkaufen. Das ist ein Ziel das ich, wenn ich zurück bin, verstärkt angehen will. Das Nähprojet für die geflüchteten Frauen kann ein Baustein sein. Beim Frauenlunch wurde noch über die Situation der Frauen hier in Laos diskutiert. Eine Laoten erklärte, dass die jungen Mädchen heiraten, um versorgt zu sein. Sie arbeiten viel im Haushalt und für die Kinder, aber das Sagen haben doch meist die Männer. Laos nimmt, was Frauen im Parlament anbelangt einen der hinteren Plätze in der Weltländerliste ein.