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Ankommen in China Kunming

Zum Grenzübergang ist noch zu sagen: bei der Gepäckkontrolle half offensichtlich mein Visa, ich würde durchgewunken. Zum Einreiseformalitäten half ein netter Grenzer. Bei der Passkontrolle wurde lange geschaut und geblättert, dann die Frage, ob das die erste Einreise in China ist. Ich bejahte es und weiter ging es zur Hygienekontrolle. Dort musste ich dann meinen Koffer öffnen und ein Grenzer wuschelte mit behandschuhten Händen durch meine Sachen und winkte weiter.

Dann kam für mich der Punkt, wo der Kulturschock begann: es war eine dreispurige Autobahn auf der es nun weiterging. Das war nach den Straßenverhältnissen von Laos und ganz besonders an der Grenze doch erstaunlich für mich. 667 km nach Kunming stand auf einem Schild und dafür sollten wir noch 12 Stunden brauchen. Naja Autobahn hieß für unseren Bus sicher nicht mehr als 60 km/Std und dann auch noch eine zweistündige Pause an einer dunklen Raststätte. Doch bevor wir diese erreichten, plötzlich ein Stau (jetzt kam ich mir fast wie Zuhause vor!!). Nach ungefähr 20 Minuten zeigte sich der Grund eine Polizeikontrolle für alle Fahrzeuge. In unseren Bus kam ein Polizist und kontrollierte die Pässe. Bei meinem Pass schien ihm etwas nicht zu gefallen und er nahm ihn mit. Als er im Bus durch war, wollte ich beim seinem Weg zurück meinen Pass wieder haben, er verneinte dies und nahm ihn mit nach draußen. Hier blätterten nun drei Polizisten und die beiden Busfahrer den Pass auf und nieder. Sie schauten etwas im Handy und riefen dann einen jungen Polizisten hinzu. Dieser schaute ebenfalls, klappte ihn zu und gab ihn dem Busfahrer in die Hand. Dieser stieg ein und reichte mir meinen Pass. Ich geb zu, das sind schon etwas sehr eigene Situationen, bei denen ich ein leichtes Gefühl des ausgeliefert seins hatte.

Um 8:15 Uhr kamen wir in Kunming am großen Busbahnhof an. Nachdem ich mich etwas gerichtet hatte, steuerte ich mit der Masse auf den Ausgang zu. Dort standen eine Reihe Taxis. Zum Glück hatte ich mit ja den Namen und die Adresse des Guesthouses, in chinesischen Schriftzeichen, auf mein Handy, aus der Booking.com  Bestätigung, fotographiert. Es dauerte drei Taxis weit, die ersten beiden winkten ab, bis endlich der dritte zustimmte und mich einsteigen lies. Puh, erste Hürde geschafft, wenn er mich jetzt auch wirklich dahin bringt wo ich hin will und der Preis stimmt. Der Taxifahrer suchte in seinem Handy nach der Adresse und reicht mir einen Zettel mit der Zahl 70. Ich stimmte zu 70 Yuang war der Preis, der auch angesagt war.

Lost Garden mein erstes Guesthouse in China

Lost Garden Guesthouse, mitten in der Stadt und gleich beim green lake park, nette englischsprachige Besitzer und eine Map zur Orientierung in der Stadt, was wollte ich mehr. Mein Zimmer war jetzt nicht der Renner, aber sauber und es gab warmes und kaltes Wasser zum Duschen und ehrlichen (naja irgendwann wurde es auch zuviel) Jasminduft von einem blühenden Strauch direkt vor meinem kleinen Fenster.

   Ihr seht, Kunming ist gut verkabelt, auf dem neusten Stand!!

Der green lake park war sehr schön und so voller Menschen, die tanzten, Musik machten oder nur einfach ausruhten.

     

Am Abend ließ ich mich animieren mit zu tanzen. Die als Mikel Jackson zurecht gemachte ältere Frau hatte einen riesigen Lautsprecher aufgebaut und spielte von ihrem Handy amerikanische Musik ab, zu der sie und andere Frauen tanzten – warum also nicht auch ich. Es war ein amüsantes Erlebnis mit viel Herzlichkeit zum Schluss.

Die zwei Tage in Kunming waren wunderbar um in China anzukommen. Ich verstand zwar meistens nichts, bzw. die Menschen verstanden auch mich nicht. Lächeln half immer und ich habe alles bekommen was ich wollte.

Straßenalltag

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Von Luang Prabang nach Kunming in China

 

Am Mittwoch morgen war es soweit. 6:00 Uhr stand das Tuktuk vor dem Guesthouse und der Fahrer, der mich schon 2013 oft zum Airport oder sonst wo hin gefahren hat, fuhr mich zur Busstation, wo um 6:30 das Boarding für den Bus nach Kunming angesagt war. Auf dem Weg durfte ich dreimal an unterschiedlichen Stellen die Mönche bei ihrem Almosengang erleben. Es hat mich auf besondere Weise berührt.

Der Bus startete pünktlich um 7 Uhr.  Ich hatte den Platz 9, der sich für mich während der Fahrt als sehr günstig erweisen sollte. Es war der Liegeplatz rechts an zweiter Stelle. Wer noch nie in einem Sleeperbus in Laos gefahren ist, kann das nicht nachvollziehen. Ich erkläre es. Es gibt rechte Seite ca 20 Plätze, in Doppelreihe übereinander. Dann gibt es die gleiche Anzahl in der Mitte und linke Busseite. Wenn man die Straßen in Laos kennt und ich habe jetzt nochmals neu die Straßen durch die Berge im Norden kennengelernt, der weiß, dass oben die meisten Schwankungen sind und in der Mitte hast du praktisch den ganzen Tag kaum Aussicht. Also, was war mein Glück, ich konnte im Sitzen nach vorne etwas rausschauen und im Liegen die vorrüberziehende Welt gut beobachten. 28 Stunden im Liegen, mit nur kurzen Pausen zum Pinkeln oder zweimal eine halbe Stunde an einer Busstation ist schon eine Herausforderung.

Mein Liegeplatz für eineinhalb Tage im Bus

Was er wohl am Straßenrand macht?

Solche Laster mussten zu Hunderten überholt werden.

  Mein Lieblingsverkehrsschild auf der Reise. Ich weiß nicht wer, vielleicht Deutschland Laos diese Schilder verkauft oder geschenkt hat. Sie stehe überall und dauernd, doch ich habe an keiner Stelle das Gefühl gewonnen, dass sie einer lesen noch beachten will. Wer die Fahrweise der Bus- und Lkwfahrer erlebt hat, weiß, dass es offensichtlich nur sie auf der Straße gibt.

Da geht es ganz schön berab.

Abgeholzte Berge

Ich habe mir zwischendurch in mein Reisetagebuch geschrieben: es ist nichts für Weicheier und Rückenkranke. Im Nachhinein oder schon während der Fahrt habe ich für mich festgestellt, wie gut es ist so zu reisen und nicht mit einem Hüpfer, sprich Flug, die verschiedenen Kulturen zu durchreisen. Ich habe den Unterschied von Laos und China hautnah uns spürbar erlebt. Es hat mich sehr bewegt und ich will auch beschreiben was es ausmachte. Ich kenne nun Laos schon durch meinen Aufenthalt von einem Jahr. Ich habe damals schon den chinesischen Einfluss oder die Einkäufe der Chinesen erlebt und war immer entsetzt, wie Laos zulässt, dass es buchstäblich aufgekauft wird. Das hat sich bei meinem diesjährigen Aufenthalt weiter bestätigt. Alle größeren Autohäuser oder Geschäfte haben chinesische Schriftzeichen on the top.

Bei meiner Busfahrt wurde deutlich,  je mehr ich in den Norden oder näher zu China  kam,  dass überall laotische und chinesische Schrift gleichzeitig zu sehen sind..

Es gab größere Fabriken, die offensichtlich neu gebaut waren und eindeutig, durch die große Beschriftung entlang der Fassaden, erkenntlich, chinesische Fabriken waren. Oder die neue Eisenbahntrasse, die von den Chinesen praktisch in die Landschaft gehackt wird und unaufhaltsam fortschreitet.

Hier wird die neue chinesische Schnellbahn quer durch Laos gebaut

Das besondere Erlebnis war dann die eigentliche Grenze. Rotstaubige Straße, Lastwagen an Lastwagen, soweit das Auge reicht und der Busfahrer, der sich durchdrückt, denn er will ja seinen Reiseplan einhalten.

Das versteht nur, wer da schon mal gefahren ist. Der Bus überholt Laster hinter Laster vor der chinesischen Grenze.

Jetzt musste es mal schnell gehen mit dem Beitrag, ich werde abgeholt zum Bahnhof in Kunming und wer weiß wann ich wieder so gutes Internet bekomme.

Was treibt frau in Luang Prabang

Heute gebe ich es auf Fotos hochzuladen, das Internet frisst meine ganze Geduld. Also der Beitrag ohne viel Fotos und fertig.

Die Halbzeit meines Laos Aufenthaltes ist schon überschritten und das Ticket für die Busfahrt nach Kumning in China  am 21.3. ist gebucht.

Mit Monica erlebe ich Luang Prabang und viele Menschen nochmals neu. Das wunderschöne Jumbo Guesthouse liegt etwas außerhalb, 20 Minuten mit dem Fahrrad am Mekong entlang.

     

Das Guesthouse hat 3 Zimmer, einen offenen Aufenthaltsbereich und eine herrliche Terrasse zum Mekong. Die Sonnenuntergängen sind legendär und ich verpasste keinen. Pünktlich um 17:40 rötet sich die Sonne und versinkt 30 Minuten später, meist als roter Feuerball im tiefen Einschnitt zwischen zwei Bergen.

Immer wieder beeindruckend sind die Märkte in Laos, sei es nun der legendäre Morgenmarkt in der Stadt oder die vielen Märkte in jedem Stadtteil oder kleinen Dorf. Alle frischen Lebensmittel werden praktisch nur auf den Märkten gehandelt. In den vielen Geschäften die entlang der Straße tausendfach zu finden sind bekommt man eingepackte und feste Ware, unverpackt allemal nur die verschiedenen Sorten Reis, die ja auch in großen Mengen benötigt werden. Für Laos typisch ist der Sticky- oder Klebereis der zu kleinen Bällchen in der Hand gerollt zur Aufnahmen des übrigen Essens dient. Sitckyreis wird über Nacht eingeweicht und dann über Dampf in speziellen Bastkörben gegart. Ich liebe Stickyreis, wenn er in den kleinen Bastbehältern zum Essen gereicht wird.

Am Sonntag waren wir mit einigen Falang Frauen (so werden Ausländer in Laos genannt) eingeladen das Potterydorf auf der anderen Mekongseite zu besuchen. Mit einem Boot von Adele fuhren wir 30 Minuten flussabwärts. Das Potterydorf wird selten von Touristen besucht. Eine junge laotische Familie, er hat hier eingeheiratet und Tourismus studiert versucht nun das Dorf sein Angebot zu vermarkten. Neben einer Schauwerkstatt bieten sie eine original laotisches Menü an. Es gab Laab aus Fisch, Papayasalat, Nudelsuppe mit Ei und die frittierten Flussalgenblätter mit Sesam, sehr lecker. Alles wurde auf Bambusschalen serviert und wir aßen von Bambusschalen mit Bambuslöffeln.  Am frühen Nachmittag ging es dann mit einem kleinen schmale Boot der Einheimischen, bei dem man flach über dem Wasser hintereinander sitzt, zurück nach Luang Prabang.

Hier noch ein paar Gegebenheiten, die das Alltagsleben hier anschaulich machen.

Reifenwechsel nach einem Plattfuß an Monicas rotem Autochen.

        

Besuch in Suan Maak das Guesthouse in dem ich vor drei Jahren wohnte. Freudig begrüßt haben mich Poen, Butah und Sen, die dort immer noch für das Wohl der Gäste sorgen.

Wie bleibt frau fit unterwegs ist ja auch ein Thema. Naja da gehe ich doch mal mir Monica in die Muckibude zum Gewichtheben. Der Muskelkater hielt sich in Grenzen, immerhin hatte ich in Wetzlar extra einige Stunden im FitnessStudio beim TV verbracht.

 

 

Luang Prabang und Freunde treffen

Für Jetlag blieb nicht viel Zeit. Bei Monica war volles Hause und ich wollte auf Erkundungstour gehen und vor allem meine Freundin Irene treffen, die nur noch wenige Tage hier ist. Also nach ausgiebigem Frühstück auf der herrlichen Terrasse machte ich mich mit dem Fahrrad (gut für meine sportliche Betätigung!!) auf in die Stadt.

Den Weg kannte ich, am Mekong entlang auf der dirtyroad. Hier wird gerade gebaut und die Straße wird demnächst asphaltiert. Ich war diese Straße schon oft gefahren, denn sie führt bei den Papierherstellern, der Seidenweberei, dem deutschen Metzger und der ehemaligen Preshool vorbei.

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Mit den Mopeds und Rollern fuhr ich über die schmale Brücke und dann ins Städtchen zum Guesthouse,  wo Irene immer unter kommt, wenn sie in Laos ist.

Irene betreibt seit vielen Jahren ihr eigenes Laoshilfsprojekt Freunde Laos e.V., nur wenige Mitglieder aber hochwirksam. Übers Jahr sammelt Irene Geld durch Vorträge und Basare und mit Mitgliedern, die Patenschaften übernommen haben. Immer im Januar und/oder Februar fährt sie für mehrere Wochen nach Luang Prabang und vergibt ihr Geld an Schulprojekte und sie trifft die Patenkinder oder junge Erwachsene.

Hier hat sie einen Jungen ins Kloster vermittelt, weil er hier gut versorgt wird und vor allem eine gute Schulbildung erhält. Mönche im laotischen Kloster können auch wieder in weltliche Leben wechseln, was viele jungen Männer auch machen nach erfolgreicher Schulbildung.

Es ist für mich herzerwärmend, wenn Irene von ihren Projekten und Besuchen in den oft abgelegenen Dörfern berichtet. Ich habe mich sehr gefreut sie hier wieder zu treffen. Nach einem Plauderstündchen bei Laokaffee fuhr ich wieder mit dem Rad, 25 Minuten, zurück, denn ich wollte vor der Dunkelheit, Straßenbeleuchtung gibt es auf der Straße am Mekong nicht,  die hier pünktlich um 18:15 einsetzt zurück sein.

Am nächste Tag war Wellness und Begleitung von Monica angesagt. Mit ihrem roten chinesischen Autochen fuhren wir in die Stadt. Monica stellt Marmelade, Tamasat, aus vielen leckern Früchten  her. Just dazu hatte ich ihr ja auch Gelierfix aus Deutschland in größerer Menge mitgebracht. Ich durfte sie bei der Auslieferung zu einem Hotel mit deutschem Manager begleiten. Anschließend gingen wir ins Hibiskus zu einer, von mir so geliebten, Fußmassagen. Und dann, das werdet ihr in Deutschland kaum verstehen, fuhren wir zu Mimi, Monicas Favorit und ließen uns für 15 000 KIP, 1,50 €,  die Haare waschen, was eine  20minütigen Kopfmassage darstellt :)). Gewöhnungsbedürftig ist nur das kalte Wasser, aber bei der hhohen Außentemperatur und nach dem ersten erschrecken (von mir) ist es (fast) erfrischend.

Der nächste Tag ist der 8.März, International women day, in Laos ein Feiertag. Monica hatte mir schon angekündigt, dass sie zu einem Lunch mit Falang Frauen (Ausländerinnen in LP) eingeladen sei und sie hatte mich mit angemeldet. Treffpunkt war um 12 Uhr im Okpok, ein schönes Restaurant am Mekong und eine bekannte Seidenweberei. Hier trafen sich 14 Frauen aus unterschiedlichen Ländern, die in LP leben und arbeiten. Auf einem Plakat sollte jede Frau aufschreiben, was sie in diesem Jahr für women empowerment  tun wollen. Education stand ganz vorne dran. Ich habe aufgeschrieben, dass ich an einem Business arbeiten will bei dem laotische Frauen Geld verdienen können und deutsche Frauen auch. Meine Idee ist hier von den Frauen produzierte Stoffe einzukaufen und in Deutschland daraus z.B. Röcke oder Kleider herzustellen und zu verkaufen. Das ist ein Ziel das ich, wenn ich zurück bin, verstärkt angehen will. Das  Nähprojet für die geflüchteten Frauen kann ein Baustein sein. Beim Frauenlunch wurde noch über die Situation der Frauen hier in Laos diskutiert. Eine Laoten erklärte, dass die jungen Mädchen heiraten, um versorgt zu sein. Sie arbeiten viel im Haushalt und für die Kinder, aber das Sagen haben doch meist die Männer. Laos nimmt, was Frauen im Parlament anbelangt einen der hinteren Plätze in der Weltländerliste ein.

                  

 

 

 

Die ersten Tage in Laos

Ankunft Airport

Mein Wunsch wieder nach Laos zu kommen hat sich nun erfüllt. Es war ein bisschen wie nach Hause kommen. Monica hat mich am Flughafen erwartet und in ihrem kleinen roten Autochen zu ihrem wunderbaren Guesthouse gebracht. Die Hitze, hier sind tagsüber an die 30 Grad hat mich ganz schlagen, immerhin war ich bei -5 Grad in Wetzlar abgereist und entsprechen warm angezogen. In Bangkok gab es noch eine kleine Verzögerung. Beim Boarding meinte die Stewardess, das ich ohne Rückflugticket nicht einreisen könnte. Ich erzählte ihr, dass ich mit dem Bus weiter nach China fahren würde und sie wollte mein Busticket sehen, was ich ja noch nicht habe. Sie rief dann ihre Vorgesetzte auf den Plan, die der gleichen Meinung war und rumtelefonierte, um sich rückzuversichern. Sie wollte dann noch wissen wieviel bares Geld ich bei mit hätte. Ich gab ihr Auskunft und habe ihr gesagt, dass ich schon in Laos war, dort oft aus- und eingereist sei, ohne dass jemand ein Ticket von mir sehen wollte. Die Abflugzeit rückte immer näher und alle anderen Flugpassagiere waren schon an Board. Dann sagte die durchaus freundliche und sehr bemühte, Angestellte mir, das sie mich jetzt auf eigene Verantwortung mitnähmen, dass es aber durchaus sein könnte, dass ich in Laos Probleme bekäme. Mit mir stand noch eine junge Frau, die das gleiche Problem hatte und sehr verunsichert war. Ich versicherte ihr, in voller Überzeugung,  dass  das schon alles gut gehen würde. Der Flieger flog mit einiger Verspätung ab. In Luang Prabang angekommen fülllte ich den Visaantrag und das Einreiseformular aus uns stellte mich in die Schlange vor den Schaltern. Und es war, wie ich es mir schon gedacht hatte, keiner fragte nach ihrendeinem Ticket, kassierte die 31 $ für das Visa und durch war ich und die junge Frau, total erleichtert, auch. Im Guesthouse angekommen, begrüßten mich die beiden Hunde von Monica und bezog ich mein schönes Zimmer und genoss den ersten Laokaffee.

Am Nachmittag fuhr ich dann mit Monica, sie hatte einen Kochauftrag für eine jüdische Hochzeitsgesellschaft, in die Stadt und ging als erstes zum Platz mit den vielen Ständen, an denen, die von mir so geliebten, eiskalten Fruchtdrinks angeboten werden. Ich bestellte „meinen“ Lemondrink und genoss ihn in vollen Zügen. Auf der Straße wurde gerade der Nachtmarkt aufgebaut und Ich entdeckte den Suppenstand an der Straßenecke, wie ich es kannte, an dem vorwiegend die Laoten essen oder ihre Suppe für Zuhause kaufen. Lächelnd lies ich mich dort nieder und wollte gerade bestellen, als mich meine Nachbarin, eine Laotin anschaute. Ich konnte es kaum glauben, es war Linda, Besitzerin der Preshool, bei der ich damals gearbeitet hatte. Die Verblüffung und dann Freude war auf beiden Seiten. Ja es war wie nach Hause kommen. Die Suppe schmeckte vorzüglich und ich fühlte mich glücklich. Anschließend ging ich auf die Foodstreet und sucht den Stand mit der jungen Frau, bei der ich immer meinen Papayasalat gekauft hatte. Sie war da, wo ich sie vermutet hatte und der Papayasalat, den ich mir als Abendessen mit zum Guesthouse nahm, war würzig, scharf und einfach lecker. Dass mein erster Tag sich so gestalten würde hatte ich mir in keinem meiner Träume ausgemalt.

                                                

Der Anfang war die Erfahrung mit der hohen Sicherheit – oder Propolis führt zur Hochsicherheitsüberprüfung

Alles fängt gut an, auch wenn es fasst nicht so aussieht. Beim einchecken in Frankfurt musste ich bei der Sicherheitsüberprüfung   als erstes alles ausziehen bis aufs Shirt und Hose. Abtasten bis auf die Fußsohlen und dann kam ein Sicherheitsmensch auf mich zu und bat mich zur Seite und meinte er habe eine undefinierbare Flüssigkeit in meinem Gepäck entdeckt und er müsse eine Meldung machen. Kaum gesagt stellten sich drei Grenzpolizisten, bewaffnet und mit grimmigem Blick um mich auf. Ich stand etwas verunsichert da im Tshirt und ohne Schuhe. Der mir am nächsten stehende forderte mich als erstes auf mein iPad aufzumachen, was er dann in die Hand nahm und untersuchte. Dann inspizierte er meinen Bauchgurt und nahm damit meinen zweiten Pass in die Hände. Ich erklärte ihm meine Reise und dass der zweite Pass dem zusätzlichen Visa für China geschuldet sei, was er vielsagend benickte. Dann inspizierte er alle Taschen und dann meine kleine Kulturtasche, die der Auslöser für den ganzen Aufstand war. Darin befand sich das besagte Propolisspray, was ich für die Mundhygiene benutze und was den Sicherheitsleuten suspekt war. Der Grenzpolizist wog es in der Hand, ich erklärte ihm was es ist, was auch darauf steht und das überzeugte ihn. Er nickte, seine beiden Kollegen ebenso und sie meinten, sie können einpacken. Ich entspannte mich, wirklich verunsichert war ich nicht, denn ich war mir sicher, dass ich keine kriminellen oder terroristischen Absichten hatte. Ich packte ein, zog mich an, schnürte die Schuhe und drückte bei der elektronischen Abfrage ob ich den Sicherheitsdienst im Airport gut finde, ihr werdet es nicht glauben, schmunzelnd den grünen Knopf :)).

Wenn jemand eine Reise macht…………..

Jetzt bin ich kurz vor meiner Abreise nach Laos und zur Seidenstraße. Ja, ich bin etwas aufgeregt und sehr, sehr gespannt was mich erwartet und was ich erleben werde.

„Jede Reise hat drei Teile, sagte Cambra. Zuerst kommt der Ruf, und wir können uns überlegen, ob wir ihm folgen. Manchmal ist dieser Ruf so stark, dass wir nur für eine Weile Nein sagen können. Weil unsere Seele einen Auftrag hat, weil sie das erleben möchte, was sie gewählt hat. Der zweite Teil ist die tatsächliche Reise. Den kennen die meisten von uns gut, und jede kann ihn auf ihre spezielle Art und Weise erleben. Aber was die Wenigsten von uns willen, ist, dass das Ritual des Reisens hier nicht zu Ende ist: Es gibt noch einen dritten Teil. Das ist die Zeit danach, wenn wir wieder zu Hause sind. Jede Reise, die wir unternehmen, soll unsere Lebenskraft stärken. Sie soll uns im Alltag Kraft geben, wenn wir uns an sie erinnern. Und dazu brauchen wir Integrationszeit. Wir brauchen Zeit, damit das Lied der Reise nachklingen kann. Sonst ist sie nur wie ein Traum, ein Wind, der wieder verweht, wenn wir ihr nicht den passenden Raum geben. Diese Zeit dauert genauso lang wie die Reise selbst.

Und vergiss nicht, dass es wichtig ist, immer wieder mit Gleichgesinnten am Feuer zu sitzen. Und dann erzähle die Geschichte deiner Reise und singe sie übers Land.“  (Renate Daimler, Wir wilden weisen Frauen)

Und so gehe ich nun in die Welt.

Pläne 2018 und wie es dazu kam

Schon bei meinem Aufenthalt 2013/14 in Laos habe ich über vieles nachgedacht, was ich noch erleben will. Ich habe damals angefangen eine Bucketliste zu schreiben. Da stand sie nun im Netz und ich  war längst wieder im Alltagstrott in Deutschland angekommen. Nach drei Jahren, so Anfang 2017, entstand bei mir der Wunsch mal wieder nach Laos zu reisen und ich könnte dann doch auf einem anderen Weg und durch andere Länder wieder nach Deutschland zurück kehren.  Und wie erstaunt war ich, als ich meine Liste mal wieder aufrief und dort an erste Stelle stand: „auf dem Landweg nach Laos reisen“.  Jetzt hatte es sich etwas umgekehrt, ich reise Anfang März dieses Jahres nach Laos und dann auf dem Landweg, über die alte Seidenstraße, zurück.

Vielleicht hat sich mir diese Reise aufgetan durch mein Bild  „Die Himmelsleiter“ von Doris Kleffmann-Metz, dass nun meinen Blog anführt und Zuhause über meinem Bett hängt.

Die Idee gewann an Form und schon bald begegnete mir überall, in Dokumentationen im Fernsehen, in Bildbänden und Reiseberichten die Seidenstraße. Es begann mich immer mehr zu faszinieren was ich las und sah. Die Informationen wurden dichter und dichter, bis ich mir sagte, dass die Zeit reif ist nun einen Termin dafür fest zu legen. Das war dann im Dezember 2017 und Anfang Januar 2018 buchte ich für den 4.3.2018 einen Oneway-Flug nach Luang Prabang in Laos. Und siehe da von Luang Prabang gibt es einen Bus, früh morgens, nach Kunming in China (34 Std), solche Zeiten für meine Reise wird es sicher noch mehr geben. Fest steht auch, dass es Ende Mai 2018 von Tashkent (Usbekistan) mit der Bahn über Moskau zurück nach Wetzlar gehen wird.